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Appenzeller Barthuhn
Rasse des Jahres 2021

Maria die Appenzeller Barthuhn Henne

Meine Betreuerin kommt aus der Schweiz und heisst Edeltraud Hühnerwadel. Unser Zuhause wird liebevoll Güggelhöfli genannt. Mein richtiger Name ist Maria, aber Edeltraud nennt mich einfach Märi. Eigentlich hätte das für mich ein aussergewöhnliches, besonders spannendes Jahr 2021 werden sollen. Die Standart- und Fachkommission von Rassegeflügel Schweiz hat die Appenzeller Barthühner zur Rasse des Jahres erkoren. An der Nationalen in Winterthur hätte ich ein besonderes Schaufenster erhalten und wäre in der ganzen Schweiz besonders beachtet und mit guten Punktzahlen sicher auch richtig berühmt geworden. 

 

Corona und Vogelgrippe haben vieles verhindert

Aber beginnen wir von vorne. Im März wurde ich von einer äusserst lieben und fürsorglichen Seidenhuhn Henne, meine Besitzerin nannte sie Lotti ausgebrütet. Ich genoss eine ganz tolle und abwechslungsreiche Küken- und Junghennenzeit. Nur die Umstellung vom Küken- zum Junghennenfutter hat mir nicht so recht geschmeckt. Aber zum Glück bekam ich fast jeden Tag frische Leckerbissen. Rüebli, Zucchetti, Tomaten, Äpfel und zwischendurch sogar auch mal einige Mehlwürmer, auuuu die waren gut. 
Im Spätsommer lud der Appenzeller- und Schweizerhunklub seine Mitglieder zu einer Tierbesprechung mit anschliessendem gemütlichen Mittagessen ein. Ich fand das überhaupt nicht lustig. Am Morgen früh wurde ich von Edeltraud zusammen mit meinem Halbbruder Res in eine Holzkiste gestopft und nach Appenzell zur Tagung gekarrt. Gut der Geflügelrichter war noch recht freundlich mit mir. Er meinte nur: Etwas mehr Füdli und eine vollere Brust müsste ich bis Winterthur schon noch bringen. Dann aber passierte das schlimmste. Irgend so ein Sürmel packte mich an den Läufen, schränzte mich aus der Ausstellungsbox und stopfte mich zu Res in die bereitstehende Transportkiste. Der gefühllose Löli schlug den Holzdeckel so unsensibel zu, dass es mir fast das Trommelfell zerstörte. Ich jedenfalls war froh, als ich am späteren Nachmittag wieder zu meinen Geschwistern ins gewohnten Umfeld durfte.

 

Winterthur nahte und ich freute mich riesig auf die Ausstellung. Ich habe auch kräftig zugelegt und ein volleres Füdeli entwickelt. Ist ja klar, ich habe als Dank für die liebevolle Betreuung auch schon die ersten Frühstückseier für Edeltrauds Familie gelegt. In der Oberweite habe ich auch kräftig zugelegt, das hätte dem Richter bestimmt gefallen. 

 

Am 1. Wochenende im Dezember hätte die Ausstellung stattfinden sollen. Edeltraud meinte, dass die Ausstellung trotz Corona mit den üblichen, nervigen Auflagen gerade noch hätte durchgeführt werden können. Aber wie das Schiksal manchmal so üble Streiche spielen kann, stellte das Veterinäramt nur einige Tage zuvor, unweit von Winterthur ein Vogelgrippe Fall fest. Ihnen blieb wohl nichts anderes übrig als die Veranstaltung zu verbieten. 

 

Wir Beide Res und ich sind wirklich traurig und enttäuscht. Edeltraud hat uns aber versichert, dass sie uns Beide im nächsten Jahr in der Zucht einsetzen möchte. Ich hoffe für meine Kinder, dass sie im nächsten Jahr mehr glück haben und eine tolle Appenzeller Barthuhnshow erleben dürfen. 

 

Märi vom Güggelhöfli  

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