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Naturbrut

Die Naturbrut

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Die Naturbrut ist immer ein spannendes und emotionales Erlebnis für die ganze Familie, Freunde und Nachbarschaft. Vor allem Kindern kann so ein Naturereignis anschaulich näher gebracht und sinnvoll erklärt werden. Mit der entsprechenden Fantasie kann es uns auch gelingt die Fortpflanzung von Lebewesen generell zu erklären. In diesem Zusammenhang soll durchaus auch die Rolle des Hahnes mit einbezogen werden.  

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Nicht alle Rassen brüten zuverlässig

Der Mensch hat durch systematische Selektion auf Legeleistung bei vielen Rassen den Bruttrieb weitgehend weggezüchtet. Auch die beiden Appenzellerrassen wurden sicher teilweise in dieser Richtung selektioniert.

Nun, der Bruttrieb ist in abgeschwächter Form sicher immer noch vorhanden. Aus Erfahrung weis man, dass vor allem ältere Hennen gerne und zuverlässig brüten. 

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Wann ist eine Henne zur Brut bereit?

Glucklaute und das Aufplustern des Gefieders, auch oftmals spreizen der Flügel und Steuerfedern zeigen die Brutlust an. Eiliges herumlaufen und vermehrte Aggression gegenüber anderen Hennen sind weitere Anzeichen. Bleibt die Henne während der Nacht im Legenest sitzen, ist sie in der Regel bereit für die Brut. Gänse und Enten rupften sich bei Brutlust Daunengefieder um das Nest aus zu polstern, das machen Hühner nicht. 

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Das Brutnest

Das Brutnest kann auf verschiedene Art angelegt werden. Zu empfehlen ist immer ein separates Abteil im Hühnerstall. Ansonsten wird die Bruthenne durch andere Hennen gestöhrt, oder es werden gar fremde Eier dazu gelegt.

Am wenigsten Fehler werden gemacht, wenn man sich an der Natur orientiert. Das Wildhuhn (Bankivahuhn) ist ein Bodenbrüter. Die Henne schart sich eine passende Mulde, geschützt hinter einem Strauch, Brennessel Stock oder hohem Gras. Man kann das imitieren, indem man mit Backsteinen oder Rasenziegel eine der Grösse des Huhnes angepasste Mulde baut. Ausgestattet mit etwas Stroh, Heu oder Holzwolle ist das Nest schon bezugsbereit. Zu empfehlen ist etwas lockere, leicht angefeuchtete Erde (Walderde) dem Nest zuzufügen. Das bindet etwas Feuchtigkeit und entspricht so weitgehend einem natürlichen Brutnest. Das Nest darf niemals direktem Sonnenlicht ausgesetzt werden. Die Hennen bevorzugen es leicht abgedunkelt und störungsfrei.

 

Das setzen der Glucke

Es ist zu empfehlen die Glucke in der Abenddämmerung zu setzen. Eventuell ist auch eine kurzfristige Abdeckung mit einem Tuch oder Jutesack nötig. Um Schäden an den Bruteiern zu vermeiden, setzt man die Henne erst mal auf 3 Gips- oder gekochte Eier. Wenn die Glucke nach zwei Tagen das Nest gut angenommen hat, können die Bruteier untergeschoben werden.

 

Die Betreuung der Brut 

Das die Glucke frei von Parasiten (Milben) sein soll, ist eine selbstverständlichkeit. Futter und Wasser soll so weit vom Nest platziert werden, dass die Henne sich vom Nest entfernen muss um sich zu verköstigen. So wird sie sich auch abseits vom Nest versäubern. Auch das Bankivahuhn hat die Wasserquelle nicht vor der Nestmulde. Es muss darauf geachtet werden, dass die Glucke täglich einmal ans Wasser und Futter geht, ansonsten soll sie vorsichtig vom Nest genommen werden. Übrigens: Während der Brutzeit werden besonders gerne Gras, Salat oder Äpfel aufgenommen.

Vor vielen Jahren habe ich einmal beobachtet, wie sich eine Pfauenhenne am Morgen im Taugras so richtig gebadet hat. So etwas habe ich noch nie gesehen und befürchtete deshalb ein gesundheitliches Problem. Aber nein, sie begab sich danach umgehend in die Scheune wo sie auf einem Stapel Strohballen ihr Brutnest hatte. Sie setzte sich mit dem nassen Bauch- und Schenkelgefieder darauf und brütete zufrieden weiter. Soviel zum (Unterschätzten Federvieh)

Also, es ist zu empfehlen das Nest während der Brutzeit ein- oder zweimal leicht zu befeuchten. 

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Der Schlupf

Am besten der Natur einfach den freien Lauf lassen. Auch leere Schalen sollten nicht aus dem Nest genommen werden. Die Gefahr dass geschlüpfte Küken durch die Henne erdrückt werden wird so vermindert.

Das Anfüttern der Küken soll wohl überlegt sein. Auch hier ist zu empfehlen sich einfach der Natur zu bedienen. Das Kükenfutter einfach auf den sauberen Boden streuen und ein möglichst flaches Wassergeschirr zur Verfügung stellen. Nach zwei bis drei Tagen kann das Futter- und Wassergeschirr den Küken angepasst werden.  

 

Viel Freude mit der Naturbrut

Andy 

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